In diesem Artikel möchte ich Ihnen leicht und verständlich und ohne viele Fachbegriffe erklären, was Autismus ist, welche Formen es gibt und wie es zum Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ kommt. Woran erkennt man eigentlich, dass ein Mensch autistisch ist, wodurch bekommt man Autismus und kann man es heilen?

Was ist Autismus?

Autismus ist keine Krankheit, sondern eine Entwicklungsstörung. Informationen werden vom Gehirn eines autistischen Menschen nicht richtig erkannt oder anders wahrgenommen. Autistische Menschen sehen die Welt quasi mit anderen Augen. Sie haben eine andere Wahrnehmung als nicht-autistische Menschen. Sie hören Geräusche wie einen Rasenmäher oder ähnliches beispielsweise wesentlich lauter. Das macht ihnen oft Angst.

Formen von Autismus

Bekannt sind häufig noch die drei unterschiedlichen Formen „Frühkindlicher Autismus“, „Asperger-Syndrom“ und „Atypischer Autismus“. Heute wird alles zusammengefasst unter dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“, kurz „ASS“. Autismus ist ein Spektrum. Das bedeutet, dass autistische Menschen sehr unterschiedlich sind. Einige können gar nicht sprechen, andere sprechen sogar sehr früh und sehr gut.

Beim Frühkindlichen Autismus spricht man heute von der schweren Form der Autismus-Spektrum-Störung. Diese Form zeigt sich schon im frühen Kindesalter. Betroffene Babys schauen ihre Eltern oft weniger oder gar nicht an.

Das Asperger-Syndrom, die leichte Form der Autismus-Spektrum-Störung wird hingegen oft erst später sichtbar. Betroffene Kinder sind oft Einzelgänger und haben große Schwierigkeiten, Freunde zu finden bzw. möchten sie das auch gar nicht.

Merkmale von Autismus

Autisten können die Gefühle anderer Menschen nicht so gut erkennen. Sie erkennen zum Beispiel nicht, wenn jemand traurig ist und können sich nicht in andere Menschen hineinversetzen. Sie hören, dass jemand etwas sagt, verstehen aber nicht, was gesagt wird. Sie verstehen oft nur bestimmte Wörter. Deshalb können sie mit langen Sätzen nichts anfangen. Autistische Menschen können auch nicht verstehen, wenn jemand etwas „aus Spaß“ sagt. Sie nehmen es wörtlich und verstehen den Witz dahinter nicht. Einige Menschen mit ASS können nicht sprechen oder fangen erst spät an zu sprechen. Es gibt aber auch Menschen mit ASS, die sehr gut sprechen können.

Menschen mit ASS machen häufig für uns untypische Bewegungen, die sich immer und immer wieder wiederholen. Dies kann beispielsweise ein Flattern mit den Händen und Armen, ein Schaukeln des Oberkörpers, ein Flackern mit den Augen, ein Umherlaufen im Kreis, ein Klopfen auf den Bauch oder Ähnliches sein. Solche Verhaltensweisen nennt man auch stereotype Verhaltensweisen.

Auch haben Betroffene häufig spezielle Interessen. Dies kann zum Beispiel ein Gegenstand sein, mit dem sie sich lange beschäftigen. Oft finden sie Spielzeuge und Gegenstände toll, die Musik machen, Geräusche erzeugen, flackern oder blinken. Es kann aber auch ein besonderes Interesse an einem Thema sein wie zum Beispiel Telefonbücher, Zahlen, Busfahrpläne, Dinosaurier, etc.

Autistische Menschen brauchen einen sehr geregelten Tagesablauf. Sie können mit Veränderungen nur schwer umgehen. Sie machen ihnen Angst. So kann es sein, dass täglich um die gleiche Uhrzeit gegessen werden oder der Platz am Tisch immer der Selbe sein muss. Häufig muss es der selbe blaue Teller sein, von dem gegessen wird. Rituale und feste Strukturen mögen sie sehr. Das gibt ihnen Sicherheit.

Ursachen von Autismus

Es wird davon ausgegangen, dass ASS unterschiedliche Ursachen haben könnte.

Ist Autismus vererbbar?

Es wird geschätzt, dass Autismus zu 70-80 Prozent vererbbar ist.

Ist Autismus angeboren?

Da Autismus erst ab etwa dem zweiten Lebensjahr festzustellen ist, gehen viele betroffene Eltern davon aus, dass ihr Kind sich vorher ganz „normal“ entwickelt hat und sich diese Störung erst dann plötzlich entwickelt hat. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich das Gehirn von autistischen Menschen schon im Mutterleib anders entwickelt. Autismus wäre also angeboren.

Autismus durch Impfung?

Einige Eltern haben den Verdacht, dass ihr Kind erst nach der MMR-Impfung (Mumps, Masern, Röteln) autistisch geworden ist. Dies ist aber mehrfach durch mehrere Studien widerlegt worden. Das kann also nicht sein.

Fazit:

Bislang gibt es keine verbindlichen Ergebnisse. Es deutet aber darauf hin, dass mehrere Faktoren als Ursache zusammenspielen könnten. Biologische Faktoren und hirnorganische Faktoren gelten als Hauptursache.

Ist Autismus heilbar?

Nein. Autismus ist nicht heilbar, aber es ist behandelbar.