In der ICD 10 wird zwischen drei Formen des Autismus unterschieden: Frühkindlicher Autismus, Asperger- Syndrom und Atypischer Autismus. Sie haben alle gemeinsam, dass sie zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zählen, Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation haben und stereotype Verhaltensweisen zeigen. Auch die Bedürfnisse nach klaren Strukturen und Abläufen sowie Spezialinteressen und/ oder Teilleistungsstärken können in allen Formen auftreten. Besonderheiten in der Wahrnehmungsverarbeitung von Umwelt- und Sinneseindrücken stellen ebenfalls eine Gemeinsamkeit dar.  

Menschen mit dem Asperger- Syndrom haben im Gegensatz zu den anderen Formen von Autismus häufig keine Verzögerungen in der Sprachentwicklung und in der kognitiven Entwicklung.

Oft beginnen sie früh zu sprechen und haben ein hohes Sprachniveau. Die meisten Asperger haben eine normale bis sehr hohe Intelligenz. Diese zeigt sich oft in Teilgebieten (Inselintelligenz).

Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass eine klare Unterteilung in die drei Formen nicht möglich ist, werden heute in der Neufassung der ICD von 2018 (ICD 11) alle autistischen Störungen unter dem Begriff Autismus- Spektrum- Störung (ASS) zusammengefasst. In der gängigen Praxis wird jedoch auch heute noch vom Frühkindlichen und Atypischen Autismus und vom Asperger-Syndrom gesprochen.

Die ICD ist das Diagnosesystem der Weltgesundheitsorganisation und findet Anwendung in der Krankheitsklassifikation.