Die Autismus- Spektrum- Störung ist gekennzeichnet durch bestimmte Verhaltensweisen und Merkmale. Menschen mit dieser Störung zeigen häufig Besonderheiten in den folgenden Bereichen:

  • Soziale Interaktion und Kommunikation
  • Stereotype Verhaltensweisen
  • Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
  • Psychische Begleitstörungen

Autismus erkennen

Soziale Interaktion und Kommunikation

Die Autismus- Spektrum- Störung äußert sich unter anderem durch Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Betroffene können nonverbale Signale wie Blickkontakt, Mimik und Gestik ihres Gegenübers nur schwer einschätzen und haben große Schwierigkeiten, die Gefühle ihrer Mitmenschen zu erkennen und wahrzunehmen.

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung fällt es sehr schwer, Beziehungen aufzubauen. Sie leben häufig „in ihrer eigenen Welt“ und sind sehr Ich-bezogen. Oft zeigen sie nur wenig oder keine Liebe, schauen ihre Eltern kaum an und halten keinen oder nur sehr wenig Augenkontakt.

Sie können nur schwer erkennen, wenn ihre Mitmenschen traurig oder fröhlich sind und reagieren häufig nur auf starke mimische Signale. Sie können die Gefühle im Gesicht ihres Gegenübers also nur schwer lesen.

Häufig ist auch die Sprachentwicklung betroffen, wobei sich dies sowohl auf das Sprachverständnis als auch auf die aktive Sprache auswirkt. Manche Kinder im Autismus-Spektrum beginnen zunächst zu sprechen und hören dann plötzlich auf. Die Sprache entwickelt sich zurück.

Dies muss nicht bedeuten, dass das so bleibt. Es gibt jedoch auch Menschen, die die Lautsprache nicht zurück erlangen.

Stereotype Verhaltensweisen

Menschen im Autismus- Spektrum zeigen häufig sich immer wiederholende, stereotype Verhaltensweisen. Dies kann beispielsweise ein Flattern mit den Händen und Armen, ein Schaukeln des Oberkörpers, ein Flackern mit den Augen, ein Umherlaufen im Kreis, ein Klopfen auf den Bauch oder Ähnliches sein.

Das Bedürfnis nach klaren Strukturen und immer wiederkehrenden Abläufen ist meist sehr groß. So kann es sein, dass täglich um die gleiche Uhrzeit gegessen werden oder der Platz am Tisch immer der Selbe sein muss. Häufig muss es der selbe blaue Teller sein, von dem gegessen wird.

Neue oder sich verändernde Situationen können große Unsicherheit, Angst, Wutausbrüche und völlige Abwehr auslösen.

Auch haben Betroffene nicht selten spezielle Interessen. Dies kann ein Gegenstand sein, mit dem sich lang und ausdauernd beschäftigt wird. Häufig sind musik- und geräuscherzeugende, flackernde, blinkende Gegenstände interessant. Es kann sich jedoch auch um ein besonderes Interesse an einem bestimmten Themengebiet wie Telefonbücher, Zahlen, Busfahrpläne, Dinosaurier, etc. handeln.

Einige Menschen im Autismus- Spektrum haben Teilleistungsstärken. Das heißt, dass sie sich in einem bestimmten Thema oder auf einem bestimmten Gebiet besonders gut auskennen und hier ein besonders großes, oft überdurchschnittliches Wissen haben.

Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung

Viele Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zeigen Besonderheiten in ihrer Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung. Sie nehmen wesentlich mehr Reize ihrer Umwelt wahr und haben Schwierigkeiten, diese zu filtern. Beispielsweise kann es sein, dass sie Geräusche wie einen laufenden Rasenmäher oder einen Laubpuster wesentlich lauter wahrnehmen. Häufig löst dies dann Angst aus.

Wenn zwei Menschen miteinander reden, können sie sich auf das Gespräch konzentrieren und andere Nebengeräusche ausblenden. Menschen im Autismus-Spektrum können das nicht so gut.

Deshalb kommt es bei vielen Menschen im Autismus- Spektrum schnell zu einer sogenannten Reizüberflutung. Eine reizarme Umgebung hilft diesen Menschen, sich besser auf wesentliche Reize zu konzentrieren.

Psychische Begleitstörungen

Menschen im Autismus-Spektrum können neben den zuvor genannten Merkmalen auch noch an weiteren Begleitstörungen wie beispielsweise Schlafstörungen, Phobien oder großen Ängsten leiden.

Viele Autisten zeigen ein besonderes Essverhalten. Sie essen nur sehr ausgewählt oder achten stark darauf, dass sich die Lebensmittel auf ihrem Teller nicht berühren. Einige essen keine grünen Lebensmittel oder sogar ausschließlich Weizenbrötchen. Die Ausprägung kann hier sehr unterschiedlich sein.

Menschen im Autismus-Spektrum können zudem auto- oder fremdaggressive Verhaltensweisen zeigen. Das heißt, dass sie sich selbst oder auch andere verletzen.