Menschen im Autismus-Spektrum, insbesondere die früher genannten „Asperger“, haben auf ihrem Interessengebiet oft besondere und außergewöhnliche Fähigkeiten. Sie können beispielsweise mathematische Gleichungen in sekundenschnelle im Kopf lösen, kennen komplette Telefonbücher auswendig, sind künstlerisch oder musikalisch äußerst begabt, kennen Busfahrpläne der gesamten Stadt auswendig, oder oder… Manchmal haben sie ein fotografisches Gedächtnis, wodurch sie sich in kurzer Zeit überdurchschnittlich viel Wissen auf ihrem Interessengebiet aneignen. Man spricht hier von einer Inselbegabung.

Von einer Hochbegabung spricht man ab einem IQ von 130. Bei einem Kind kann der Verdacht auf Hochbegabung bestehen, ein aussagekräftiges Urteil erhält man jedoch erst ab etwa dem zehnten Lebensjahr, wobei der Intelligenzquotient in einem Testverfahren ermittelt wird.

Oft sind es Menschen mit dem Asperger-Syndrom, die über eine Hochbegabung oder eine Inselbegabung verfügen. Häufig haben sie dann mit zusätzlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Eltern können durch Verständnis und Zugewandtheit helfen, indem sie die besonderen Fähigkeiten ihres Kindes anerkennen.

Für die Diagnostik stellt es eine Herausforderung dar, die Doppeldiagnose Autismus-Spektrum-Störung und Hochbegabung zu stellen, da die Merkmale beider Diagnosen nicht eindeutig und auf Anhieb voneinander zu trennen bzw. zu unterscheiden sind. Merkmale von Autismus-Spektrum-Störungen können ebenso typische Merkmale hochbegabter Menschen sein. Deshalb kann dies leicht falsch interpretiert werden.