Solange die Kinder klein sind, geht es um eine angemessene Förderung, um Therapie, um den richtigen Kindergartenplatz und die passende Schulform. Aber was kommt dann? Kann ein Mensch im Autismus-Spektrum arbeiten? Ist es möglich, eine ganz „normale“ Ausbildung zu machen, ein Studium zu absolvieren und in einem gewöhnlichen Unternehmen zu arbeiten?
Viele Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung sind hoch qualifiziert. Durch ihre besondere Wahrnehmungsverarbeitung nehmen sie unterschiedliche Reize ihrer Umwelt meist intensiver wahr und reagieren sensibler auf sie. Dies kann sich im Arbeitsalltag sehr positiv auf einzelne Arbeitsabläufe auswirken, da sie einen genauen Blick auf bestimmte Abläufe, Details und mögliche Fehler haben. Oft ist ihr logisches Denkvermögen besonders stark ausgeprägt und sie bringen eine große Motivation mit, sehr gründlich und gewissenhaft zu arbeiten.
In bestimmten Themenbereichen bringen autistische Menschen häufig ein extrem großes Fachwissen mit, auf das sie zurückgreifen können. Sie arbeiten meist hochkonzentriert und nehmen ihre Arbeit ernst.
Ihre oft andere Denkweise und ihre vielen Ressourcen können also große Vorteile im Arbeitsleben mitbringen. So kann ein Mensch im Autismus-Spektrum als qualifizierte Fachkraft eine enorme Bereicherung für ein Unternehmen sein.
Arbeitet ein autistischer Mensch in einem Unternehmen, ist es von großer Bedeutung, dass einzelne Arbeitsabläufe gut kommuniziert und abgestimmt werden. Menschen im Autismus-Spektrum haben oft Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation, nehmen Dinge wörtlich, erkennen Gefühle, Mimik und Gestik ihres Gegenübers nicht unbedingt.
Schwierigkeiten in einem Unternehmen könnten beispielsweise fehlende Absprachen unter den Kollegen und Kolleginnen sein. Da ist natürlich das Unternehmen als Ganzes gefragt, daran zu arbeiten und dies im Blick zu haben.
Fazit: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können autistische Menschen in vielen Bereichen gut arbeiten.