Menschen im Autismus-Spektrum, insbesondere die früher genannten „Frühkindlichen Autisten“, haben Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen und zu verarbeiten. Sie können nonverbale Signale wie Blickkontakt, Mimik und Gestik ihres Gegenübers nur schwer einschätzen und haben große Schwierigkeiten, die Gefühle ihrer Mitmenschen zu erkennen und wahrzunehmen.
Viele Menschen im Autismus-Spektrum zeigen eine verspätete, eingeschränkte oder fehlende Sprachentwicklung. Symptome wie das Nachsprechen vorgesagter Wörter (Echolalie) oder das Kreieren neuer Wörter sind ebenfalls typisch für Menschen im Autismus-Spektrum.
Menschen mit dem Asperger- Syndrom haben im Gegensatz zu den anderen Formen von Autismus häufig keine Verzögerungen in der Sprachentwicklung. Oft beginnen sie früh zu sprechen und haben ein hohes Sprachniveau.
In der Kommunikation sind folgende Aspekte wichtig
In der Kommunikation und im Umgang mit Autisten ist ein großes Einfühlungs- und Vorstellungsvermögen der Mitmenschen gefragt. Die meisten Menschen im Autismus-Spektrum reagieren, wenn ihr Gegenüber sie anlächelt. Sie benötigen jedoch wesentlich mehr Zeit, um das Kontaktsignal zu verarbeiten und darauf zu antworten. Häufig vermeiden sie dabei den direkten Blickkontakt. Außerdem reagieren sie besonders auf starke und eindeutige Reize – das heißt, auf eine deutliche und ausdrucksstarke Mimik und Gestik.
Durch die verzögerte Informationsverarbeitung der Menschen im Autismus Spektrum können sie mit langen Informationen nichts anfangen. Sie verstehen die Sprache nur ausschnittsweise. Auch die Sprechgeschwindigkeit überfordert sie. Nicht selten führt die Überforderung zu Aggression (siehe auch Autismus Aggression).
Kurze, prägnante Sätze oder Signalworte mit angemessener, deutlicher Betonung sind für sie am verständlichsten. Dabei ist es außerdem wichtig, dem Kind auf Augenhöhe zu begegnen, es gegebenenfalls zu berühren und anzuschauen.
Normalerweise ist es hilfreich, das Handeln von Kindern sprachlich zu begleiten. Bei Kindern im Autismus-Spektrum hingegen kann dies aufgrund der Schwierigkeiten in der Informationsverarbeitung zur Verwirrung führen. Sie müssten sich dann auf den visuellen und den akustischen Reiz konzentrieren – also gleichzeitig sehen und hören.
Wenn man das Kind im Autismus-Spektrum um etwas bittet oder es auffordern möchte, etwas zu tun, ist es sehr wichtig, dass dies im Situationszusammenhang geschieht.
Beispiel Tisch decken: Teilen Sie Ihrem Kind nicht einfach nur mit Worten mit, dass es den Tisch decken soll. Stellen Sie Geschirr neben dem Tisch bereit und zeigen Sie Ihrem Kind, was es tun soll. Begleiten Sie dies mit einem kurzen prägnanten Satz wie „Tisch decken“.
Dies ist nur ein kleines Beispiel und lässt sich auf viele weitere Alltagssituationen übertragen.
In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist der Blickkontakt eine wichtige Voraussetzung.
Da viele Menschen im Autismus-Spektrum große Schwierigkeiten damit haben, Blickkontakt aufzunehmen und zu halten, ist die Kommunikation zusätzlich erschwert.
Im Umgang und in der Arbeit mit Kindern im Autismus-Spektrum ist es daher sehr wichtig, das Kind immer wieder zum Blickkontakt zu animieren, das Kind anzulächeln und präsent zu sein.
Gemeinsame Spiele, die das Kind besonders gern spielt, motivieren das Kind und lassen häufig Blickkontakt zu. Dies kann zum Beispiel kitzeln, gemeinsam toben, hüpfen, springen oder auch jedes andere Spiel sein, was das Kind besonders gern macht oder spielt.
Bildgestützte Kommunikation Autismus: Häufig reagieren Kinder im Autismus-Spektrum besonders gut auf visuelle Reize wie Bildkarten/ Piktogramme oder Fotos. Derartige Kommunikationshilfen erleichtern es den Kindern, die Information zu verstehen.
Auch der Tagesverlauf kann so ganz strukturiert visuell dargestellt werden.
Zudem kann ein Kind, dem die Lautsprache fehlt, durch das Zeigen der Karten seine Bedürfnisse äußern und wird von seinen Mitmenschen mit hoher Wahrscheinlichkeit gut verstanden.
Lesen Sie hierzu auch: